Zitate:

 „Einem beherzten Kardiologen gleich implantiert Hubert Wilfan – sonst eher der bewährten Tradition der klassischen Moderne verpflichtet – formale und farbliche Elemente eines Chagall- Gemäldes in die von ihm modellierte Bronzebüste des russischen Malerpoeten. Lange setzt sich der Bildhauer mit dem zu Porträtierenden auseinander, und schafft das Modell dann 1992 in einem Tag.
Anzumerken ist, dass Porträtbüsten zu einem Schwerpunkt im Schaffen des Künstlers zählen. So steht in Schinkels Konzerthaus in Berlin eine Leonard Bernstein-Büste oder im Foyer des Theaters in der Josefstadt in Wien ein Bronze-Porträt des großen Wiener Schauspielers Leopold Rudolf. 1995 schuf Wilfan zwei Fassungen eines  Portraits von Marc Chagall und wagte dabei ein formal recht kühnes, aber im Ergebnis gelungenes Experiment.
In den Kopf seines Chagalls implantierte er wesentliche Elemente aus dessen Bild Ich und das Dorf“, schrieb damals Dieter Ronte in Hannover.

Wilfan: „Ich passe in keine der üblichen Kunstrichtungen, aber Anklänge an Giacometti, Hanak und Lehmbruck sind sichtbar und erklärlich weil ich diese Künstler schätze. Doch ich gehe meinen eigenen Weg. In der Pieta II entlässt die Mutter den Sohn liebevoll nach unten, während viele den Sterbenden durch ihre Trauer zurückhalten.

Oder: bei Oskar Werner zeige ich Shakespeares König und die Figur Montag aus dem Film Fahrenheit“.

 

Werner Kitlitschka:

Die Bevorzugung blockhafter, geschlossener Formen in den frühen Jahren ist ab der mittleren Schaffenszeit der Neigung zu Auflockerung und Reduktion der Form im Interesse eines neuen Verhältnisses zum Umraum gewichen. Nicht nur im Falle der Daphne spielt die unmittelbare Wiedergabe von Objekten der Natur, wie Blättern, Zweigen, Ästen und Rinden für Wilfan eine wesentliche Rolle. Sein Rückgriff auf die Möglichkeiten des Abbildes im Porträt, die existenziellen Situationen des Menschen in verschiedene Haltungen, die Wiederaufnahme klassischer Themen zeigen, dass sein Blick weniger avantgardistisch zukunftsgerichtet war, sondern mehr im Sinne der Harmonie der Proportionen und traditioneller Kompositionen orientiert.Einerseits werden Verfall und Vergänglichkeit alles Lebendigen ins Bewusstsein gerufen, andererseits die Hoffnung

Kurt Ingerl: „...Kurz und prägnant  kann ich sagen: Hubert Wilfans Plastiken sind virtuos modelliert und perfekt gegossen. In fast entmaterialisierter Materie wurde Geist Form...“